Gründungsphase


 Der erste Fußballverein von Theuma wurde im September 1913 durch zwölf engagierte Sportfreunde gegründet, die sich vom ortansässigen Turnverein abgesondert hatten und zunächst unter dem Vereinsnamen „Fußballclub Germania Theuma“ zusammen spielten. Zu den Gründern zählten unter anderem Arno Schwab, Otto Müller, Albert Geipel, Arno Schilbach und Otto Bauer. Als Spielfeld diente eine größere Wiese nahe des Langen Teiches, welche zum Grundstücksbesitz der damaligen Plattenbrüche AG gehörte. Bald darauf wurde der Platz gewechselt, um fortan auf einer Wiese in der Nähe der Schilbachs Mühle (Neumühle) zu trainieren und zu spielen.


Etablierung, Rückschläge und Vereinsteilung


 Nach dem Ersten Weltkrieg beschlossen die Theumaer Fußballer, näher am Ort zu spielen, weswegen sie abermals das Spielfeld wechselten. Es sollte nun neben der Schule, genauer im Garten von Heini Thoß gespielt werden, welcher im Besitz von Familie Riedel war. Die Theumaer Fußballer, die sich einst von Turnverein lossagten, gliederten sich im Jahre 1921 wieder in diesen ein. Seitdem sprach man vom „Turn und Sportverein Theuma“. Geschäftsführender Vorsitzender war Arno Riedel, der über Jahre hinweg viel für den Theumaer Sport tat.


 Ende der 1920er Jahre kam es zu Streitereien zwischen dem Verein und Bauer Riedel. Da keine Einigung erreicht wurde, kündigte Riedel dem Sportverein die Nutzungsrechte für den Sportplatz, sagte den Fußballern jedoch noch einige Monate an Zeit zu, um einen neuen Sportplatz zu finden.


 Schließlich verpachtete die Familie Schaller/Stephan eine größere Fläche ihres Feldes, welche vom Verein mithilfe tatkräftiger Unterstützung freiwilliger Helfer zum heutigen Theumaer Sportplatz hergerichtet wurde. Die Pachtgebühr für diesen neuen Sportplatz betrug 90 Mark. Zur Finanzierung der Pacht sponserten die Inhaber des „Gasthof Anker“ dem Verein 60 Mark. Die Restsumme von 30 Mark mussten die Sportler selbst tragen. Einige waren damit nicht einverstanden, was sogar soweit führte, dass es wieder zu einer Auskopplung einiger Fußballer kam, die einen zweiten Theumaer Verein gründeten, der sich „Sportfreunde VMBV“ (Verband mitteldeutscher Ballspielvereine) nannte und ebenso wie der „Turn- und Sportverein Theuma“ in den 1930er Jahren im regionalen Fußball etablierte. Der Verein der „Sportfreunde“ wurde jedoch aus heute kaum noch nachzuvollziehenden Gründen im Jahre 1938 aufgelöst.


Zweiter Weltkrieg und die Folgen für den Theumaer Sport


 Bereits ein Jahr später, im Jahr 1939, musste auch der „Turn- und Sportverein“ den Spielbetrieb einstellen, bedingt durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Im Krieg selbst verloren 13 Spieler des Vereins ihr Leben. Infolge dieser tragischen Ereignisse war zunächst nicht mehr an einen Theumaer Vereinssport zu denken.


 Willy Trommer notierte1945: „Der Krieg hat in unseren Fußballsport nicht nur durch Ausfall von Spielern und Mitarbeitern große Lücken gerissen, sondern hat ihn in jeder Beziehung zum Erliegen gebracht.“ Darüber hinaus berichtete Trommer über die allgemeine Situation des regionalen Vereinsfußballs nach Kriegsende: „Sämtliche Vereine haben ihre Arbeiten eingestellt, weil ihnen die Förderer fehlten, zum anderen aber auch die Sachwerte, wie z.B. Platz, Unterkunftsräume, Schuhe, Treß u.a. meistens durch Bombenangriffe zerstört wurden.“


Neubeginn und sportlicher Aufstieg


 Die von der Front zurückgekehrten Theumaer Sportler waren jedoch schon nach kurzer Zeit wieder darum bemüht, sich neu zu formieren, um wieder Fußball zu spielen. Bereits am 22.7. 1945, also nur knapp zweieinhalb Monate nach Kriegsende, kam es zum Spiel der Theumaer gegen die Mannschaft von Plauen-Süd, welches die Theumaer mit 9:5 für sich entschieden. Dieses Spiel gilt heute als sinnbildliche Geburtsstunde des Theumaer Fußballs der Nachkriegszeit. Damit wurde zugleich der „Grundstein für das weitere Bauen unserer Sportgemeinschaft gelegt.“ In der Folgezeit ergänzten und verstärkten zahlreiche Fußballer aus Plauen, Großfriesen und Umgebung die Theumaer Mannschaft. Auch einige Handwerker und Gewerbetreibende aus Theuma und der Region unterstützten den Verein. So stellte etwa Oskar Trommer kostenlos große Mengen an Wolle zur Verfügung, woraus die Spielerfrauen die ersten Mannschaftsdressen schneiderten. Einige Bauern sorgten nach den Spielen für das leibliche Wohl der Fußballer, andere räumten im Winter den Sportplatz frei von Schnee, um den Spielbetrieb fortführen zu können.


 Der Erfolg des Theumaer Fußballs lies nicht lange auf sich warten. Die Saison 1946/47 endete für die Theumaer schließlich sogar mit Platz 1 in der Kreisklasse, womit der Verein den Aufstieg in die Bezirksklasse Südwestsachsen schaffte. Darüber hinaus sicherten sich die Theumaer auch den Kreispokal. Und selbst ein Spiel gegen eine Auswahlelf der Region entschieden die Theumaer mit einem 9:2 klar für sich. „Der Bezirksklasseneuling hatte wiederum einen guten Start und spielte die […] Auswahlelf in Grund und Boden. Theuma gab durch diesen einwandfreien Sieg seine Visitenkarte für die kommenden Punktspiele ab […].“


 Der sportliche Erfolg riss auch in der folgenden, ersten Bezirksklasse-Saison nicht ab. Im Gegenteil: Die Theumaer, die mittlerweile mit Großfriesen eine Sportgemeinschaft eingegangen waren, belegten am Ende der Saison 1947/48 immerhin den 4. Platz. Von nun an gab es in Theuma vier Fußballmannschaften: Neben der 1. Mannschaft und der Reserve auch eine Jugend- und eine Knabenmannschaft. In der Saison 1948/49 wurden die Theumaer nach einem 4:1 Sieg über Concordia Plauen erneuter Pokalmeister des Kreises. Auch die zweite Bezirksklasse-Saison verlief überaus positiv. Es kamen wieder neue Spieler nach Theuma, wie etwa der junge Gerhardt Schaller, der später sogar Nationalspieler der DDR und als „Meister des Sports“ ausgezeichnet wurde. Der sportliche Aufschwung sollte auch in den folgenden Jahren kein Ende nehmen.


Theumaer Fußball in der DDR


 Mit der Gründung der DDR 1949 wurde der Verein abermals umbenannt. Von nun an sprach man von der Betriebssportgemeinschaft „BSG Aufbau Theuma“, welche unter der Trägerschaft der Theumaer Plattenbrüche AG spielte. Mit einer sensationellen Spielserie 1949/50 wurde erreichte die BSG schließlich den Aufstieg in die Bezirksliga Südwestsachsen. Theuma spielte nun gegen Mannschaften wie Glauchau, Mittweida, Zwickau oder Chemnitz (ab 1953 Karl-Marx-Stadt). Und selbst in der Bezirksliga sollte der Erfolg des kleinen vogtländischen Vereins nicht abbrechen, so dass sich der BSG Aufbau Theuma 1950/51 mit zahlreichen „Überraschungssiegen“ sogar den Meistertitel der Bezirksliga erkämpfte. Der Durchmarsch in die nächst höhere Klasse schlug jedoch fehl, Theuma scheiterte an den Aufstiegsspielen. Jedoch wurden noch im selben Jahr einige Freundschaftsspiele gegen die Oberliga-Mannschaften aus Dresden, Leipzig und Jena ausgetragen – Vereine, die bis dato mitunter gar nicht wussten, wo in Sachsen der Ort Theuma überhaupt liegt. Das Spiel gegen Jena fand vor einer unglaublichen Kulisse von ca. 1200 Zuschauern statt, und endete mit einem 2:1 für die Heimmannschaft Theuma.


 Die Theumaer sollten auch noch in den nächsten Jahren in der Bezirksliga für Furore sorgen. Allerdings zeichnete sich schon bald die finanzielle – und damit schließlich auch spielerische – Überlegenheit der großen Vereine ab. In den Jahren 1952 und 1953 spielte Aufbau Theuma im Mittelfeld der Liga. Doch 1954 sollte die sensationelle Bezirksligaära enden. Es kam zum Abstieg in die Bezirksklasse, und damit auch zum Weggang wichtiger Spielerpersönlichkeiten. Einige Spieler verabschiedeten sich aus Theuma, um in den mittlerweile vielerorts herausgebildeten Vereinen ihrer Heimat zu spielen. Funktionäre, Sponsoren und Anhänger des Vereins engagierten sich mit großem Aufwand, um das spielerische Niveau des Theumaer Fußballs zu erhalten. Bis 1958 konnte der Verein schließlich noch auf Bezirksebene mitspielen. Dann ließ sich aber auch die Bezirksklasse nicht mehr halten, so dass man ab 1959 wieder in der 1. Kreisklasse spielte. Innerhalb von nur 5 Jahren rutschte die BSG Aufbau Theuma von der Bezirksliga in die Kreisklasse ab.


 In den folgenden knapp 20 Jahren wurde in Theuma Kreisklasse-Fußball gespielt. Doch während das spielerische Niveau der Mannschaft zu stagnieren schien, wurde in dieser Zeit viel für den Verein an sich getan. Der Mangel an Umkleideräumen und sanitären Anlagen wurde zunehmend als störend empfunden, so dass man sich bereits 1959 dazu entschied, ein Sportlerheim mit Umkleide-, Dusch- und Versammlungsraum direkt am Sportplatz zu bauen. Die Arbeiten wurden von den Theumaer Plattenbrüchen sowie engagierten Handwerkern des Ortes getragen und finanziert. Doch auch die Spieler und sonstige Anhängern des Vereins halfen tatkräftig mit. Der Bau des neuen Vereinsheimes dauerte mehre Jahre an. 1965 wurde das Gebäude schließlich fertiggestellt und eingeweiht.


 Spielerisch ging es in Theuma erst Ende der 1970er Jahre wieder aufwärts. Nachdem man über viele Jahre hinweg das Ziel verfolgte, wieder in die Bezirksklasse aufzusteigen, stand nun am Ende der Saison 1978/79 endlich das lang ersehnte Aufstiegsspiel an. Am 30. Mai 1979 siegte die BSG Aufbau Theuma über den Kontrahenten aus Oelsnitz / V. und schaffte damit den viel umjubelten Aufstieg. Entgegen der oft skeptischen Stimmen konnte sich der Verein in den folgenden Jahren in der Bezirksklasse halten und des Öfteren sogar um die vorderen Plätze mitspielen. Am Ende der Saison 1985/86 verzeichneten die Theumaer den 4. Platz der Bezirksklasse und übertrafen damit die „kühnsten Erwartungen“, wie in der Presse zu lesen war. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass zu jener Zeit 19 von 20 aktiven Fußballern „waschechte Theumaer“ waren – ein Zeichen für das große Fußballinteresse innerhalb der Gemeinde. In der Spielzeit 1986/87 spielten die Theumaer ihre mit Abstand beste Saison seit Jahren. Zu den Spitzenspielen waren etwa 500-600 Zuschauer vor Ort. Am Ende jener Saison erreichte die BSG einen tollen dritten Platz – der Aufstieg in die Bezirksliga war zum greifen nah, wurde letztendlich aber doch verfehlt. Zum Abschluss jener Saison verbrachten die Fußballer der BSG Aufbau Theuma einige Tage in Polen, wo sie zu zwei Freundschaftsspielen nach Poznan eingeladen wurden, die beide jeweils 1:1 unentschieden endeten. Im September des Jahres 1987 organisierten die Theumaer den Gegenbesuch der polnischen Fußballfreunde ins Vogtland.


Das Vereinsleben nach der Wende


 Mit der politischen Wende von 1989/90 und dem Ende der DDR erfolgte schließlich der erneute Vereinsnamenswechsel. Seitdem heißt der Verein „SV Theuma e.V.“ In dieser Umbruchszeit verließen 5 Spieler nicht nur den Verein, sondern auch die Heimat und zogen gen Westen. Dies bedeutete einen enormen Einschnitt für den Theumaer Fußball. Dennoch konnte man mithilfe einiger Neuzugänge immerhin noch 4 Jahre lang die Klasse halten. Nachdem die Theumaer über ganze 15 Jahre hinweg in der Bezirksklasse gespielt hatten, kam es 1994 schließlich zum neuerlichen Abstieg in die 1. Kreisklasse. Der Ehrgeiz der Mannschaft war jedoch ausgeprägt genug, um das spielerische Niveau zu erhalten. Dies sollte sich schon bald bezahlt machen. Im Zuge der geografisch-politischen Gebietsreform (Zusammenschluss des Plauener, Auerbacher, Reichenbacher und des Oelsnitzer Kreises zum Vogtlandkreis) kam es auch im sportlichen Bereich zu Veränderungen. In der Spielzeit 1995/96 wurde die Kreisliga (Kreise Elstertal-Plauen und Göltzschtal) geschaffen, die fortan das Bindeglied zwischen 1. Kreisklasse und Bezirksklasse darstellte. Unter Trainer Kögler gelang den Theumaern noch im selben Jahr die Qualifikation für diese neu gegründete Kreisliga und damit der Aufstieg. Und der Erfolg ließ wiederum nicht lange auf sich warten, denn in der Saison 1996/97 erkämpfte sich der SV Theuma in einem spannenden Showdown den Kreismeistertitel. Erst im letzten Spiel der Saison zogen die Theumaer am Aufstiegsfavoriten und Tabellenführer 1. FC Wacker Plauen vorbei. Mit diesem Kraftakt war das ersehnte Ziel „Wiederaufstieg in die Bezirksklasse“ erreicht.


 Doch der Erfolg war nur von kurzer Dauer und so nahm die Geschichte abermals eine bittere Wende. Bereits nach zwei Jahren stieg der SVT wieder in die Kreisliga ab, jedoch nicht ohne ein letztes Mal für Furore zu Sorgen. Im drittletzten Spiel der Bezirksklassesaison 1998/99 in Vielau gegen Friedrichsgrün kam es zum Eklat. Die Beteiligten erinnern sich noch heute an die Geschehnisse des so genannten „Skandalspiels“. Für die Friedrichsgrüner stand der Abstieg zu diesem Zeitpunkt bereits fest. Denn war die Stimmung während des Spiels sehr gereizt, auf beiden Seiten wurden zahlreiche grobe Fouls verursacht und immer wieder Provokationen und Drohungen ausgesprochen. Die Heimmannschaft ging früh mit 1:0 in Führung und konnte diesen Vorsprung bis wenige Minuten vor Schluss halten. Dann kam es zu einem Foulspiel des Theumaer Verteidigers Martin Schaller, worauf dieser plötzlich vom gegnerischen Trainer, der aufs Spielfeld gestürmt war, tätlich angegriffen wurde. Schaller: „Der Trainer kam wutentbrannt auf mich zu und begann mich am Hals zu würgen.“ Danach kam es zu einer ernsthaften Rangelei zwischen beiden. Schaller: „Das Szenario ging an der Seitenauslinie weiter. Wir landeten im Netz eines Kleinfeldtores. Das ging so schnell, ich wusste gar nicht, wie mir geschieht.“ Der Schiedsrichter brach folgerichtig das Spiel umgehend ab. Später wurde das Spiel nach Verhandlungen des Sportgerichts als Sieg für Theuma gewertet. Dennoch war dies der vorerst letzte Auftritt des SVT in der Bezirksklasse. Trainer Kögler leitete noch für ein Jahr die 1. Mannschaft in der Kreisliga. Danach trat dieser vom Trainerposten zurück, was zur Folge hatte, dass viele Spieler den Verein verließen. Fortan übernahm Ulrich Sörgel („Joe“) die Führung der 1. Mannschaft. Nach dem Weggang wichtiger Spielerpersönlichkeiten integrierte er notgedrungen einige der „jungen Wilden“ aus der 2. Mannschaft / Reserve, die in der Spielzeit 1999/2000 nach einer überzeugenden Saison den ersten Tabellenplatz errungen hatten, in die 1. Mannschaft.


Der SVT seit dem Jahr 2000


 Das jüngste Kapitel der Theumaer Vereinsgeschichte stellt mit Sicherheit nicht gerade das erfolgreichste dar – soviel sei jetzt schon gesagt. Die glorreichen Zeiten sind vergangen und der Theumaer Fußball – so selbstkritisch muss man sein – versank zusehends in der Bedeutungslosigkeit. Ein trauriger Nebeneffekt des ausbleibenden sportlichen Erfolgs ist die fehlende Unterstützung der Theumaer Einwohner auf dem Fußballplatz. Beinahne wehmütig erinnern sich alteingesessene Spieler wie Martin Schaller und Steffen Büttner an die Zeiten, als in Theuma hunderte von Zuschauern ihre Mannschaft anfeuerten, für eine tolle Stimmung sorgten und damit die gegnerischen Mannschaften einzuschüchtern wussten. Nachdem im Jahr 2003 der Abstieg in die 1. Kreisklasse erfolgte, kam es abermals zu einem bedeutenden Umbruch in der 1. Mannschaft. Die letzten verbliebenen „Urgesteine“ des Theumaer Fußballs – man denke etwa an Bernd Kober und Mathias Schneider – zogen sich altersbedingt zurück, andere wichtige Spieler wie Ralf Zainsler, Simon Sachse oder Mike Seifert hörten verletzungsbedingt oder aus beruflichen Gründen mit dem Fußball auf. Die Mannschaft schien auseinander zu brechen. Doch dem war nicht so. Stattdessen schaffte abermals eine Hand voll junger Nachwuchsspieler den Sprung in die 1. Männermannschaft. Darüber hinaus gab es einige Neuzugänge aus dem Plauener Stadtgebiet. Das Durchschnittsalter ist fortan deutlich jünger gewesen als in vergangenen Zeiten. Dies stellte für die neu zusammen gewürfelte 1. Mannschaft eine schwierige Aufgabe dar, aber auch eine besondere Herausforderung. Auch wenn der große sportliche Erfolg bis heute nicht zu verzeichnen war, so bemühte sich die junge Mannschaft stets darum, den Gegnern möglichst viele Punkte abzuknöpfen und so den Abstieg in die 2. Kreisklasse zu verhindern. Dieses Unterfangen war schwierig, doch entgegen zahlreicher skeptischer und kritischer Stimmen glückte der Klassenerhalt auch in den folgenden Jahren. Die Saison 2006/07 verlief überraschend gut. Seit Jahren kämpften die Theumaer erstmals nicht gegen den Abstieg, sondern wirbelten in der Hinserie an der Tabellenspitze kräftig mit. Auch wenn sie in der Rückrunde etwas an Durchschlagskraft verloren hatten, so ist der 6. Platz am Ende dieser Saison dennoch ein tolles Ergebnis, ebenso wie die mit 17 Treffern nur knapp verfehlte Torjägerkanone des Theumaer Stürmers M. Taubert. Gemeinsam mit Sturmpartner Lachmann (13 Treffer) stellten die Theumaer das zweitgefährlichste Sturmduo der Liga. Noch erfolgreicher waren nur die Stürmer des Aufsteigers Wacker Plauen 2.


 Ein gänzlich anderes Bild zeigte der Saisonverlauf der darauf folgenden Spielzeit 2007/2008. Die positive Tendenz des Theumaer Fußballs hatte einen abrupten Abriss erfahren. Als einen der Hauptgründe hierfür kann man den stark dezimierten Spielerkader sehen. So hatte sich neben dem routinierten Vorzeigeverteidiger Schaller auch Stürmer M. Taubert schwer verletzt. Für Schaller führte eine schwere Schulterverletzung am letzten Spieltag der Vorsaison zum Rückzug aus dem aktiven Spielgeschehen. Für Taubert, der am ersten Spieltag der Saison im Spiel gegen Erlbach durch ein Foul einen zweifachen Außenbandabriss erlitt, war die Saison gelaufen. Darüber hinaus führten abermals berufliche Gründe dazu, dass Führungsspieler wie Lachmann und Kropp nur noch sporadisch am Spielbetrieb teilnehmen konnten. Mittelfeldspieler Hernla wechselt noch in der Saison nach Lauterbach. Die junge Mannschaft konnte letztendlich die berufs- und studiumsbedingten Spielerausfälle sowie den Ausfall der Langzeitverletzten nicht kompensieren, was dazu führte, dass der SV Theuma die schlechteste Saison seit Jahren spielte und von Beginn an gegen den Abstieg kämpfte – erfolglos. Der Abstieg ist bitter, ein Wiederaufstieg sehr schwer, sofern keine neuen engagierten Spieler nachrücken.


 Doch wie aussieht, wird der Spielbetrieb auch in der 2. Kreisklasse fortgesetzt. So haben sich bereits erste Neuzugänge angekündigt. Vielleicht finden ja auch endlich die talentierten Nachwuchsspieler – teils waschechte Theumaer – die einst den Verein verließen, um woanders groß herauszukommen, wieder den Weg nach Theuma. Mit deren Hilfe wäre ein direkter Wiederaufstieg durchaus denkbar. Es bleibt nun zu hoffen, dass in den kommenden Spielzeiten der Theumaer Vereinsfußball aufrechterhalten wird und die Mannschaft auch in der neuerlichen schwierigen Situation (Abstieg, Spielerabgänge und Verletzungen) Charakter beweist. Es gilt mehr denn je, als geschlossenes Team zusammen für den Fortbestand des SV Theuma zu kämpfen. Wir wünschen der Mannschaft für die Zukunft alles Gute und den nötigen Ehrgeiz, die Geschichte dieses vogtländischen Traditionsvereins fortzuführen.


Nachwort:


 Zum Abschluss der Vereinschronik des SV Theuma e.V. möchte sich der Verfasser bei Ulrich Sörgel und Martin Schaller für die Bereitstellung des umfangreich archivierten Materials sowie für die informativen Erinnerungsgespräche bedanken. Eine besonders wichtige Quelle stellten darüber hinaus die Arbeiten des Theumaer Ortschronisten Bernd Winkelmann (Festschrift zur 725-Jahrfeier in Theuma, 1992) dar, ebenso wie die Zusammenstellung wichtiger Daten und Quellen zur Vereinsgeschichte durch Frau Brigitte Giegold (abgeschlossen im März 2006, nicht publiziert).


 


 Marcus Taubert M.A.


 (Frankfurt/M., Mai 2008)


 


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